Murkeldrehne hat jebaut - auf lauter Sand und Heedekraut...

Weihnachtliches Konzert in Walddrehna

am 04.12.2010 um 17:00 Uhr


Der Walddrehnaer Chor lädt recht herzlich zu einem weihnachtlichem Konzert in die Kirche ein. Genießen Sie in der kurzen Adventszeit die Weihnachtslieder.

2010 Mai 6 Die Hölle liegt kurz vor Schlieben

die Lausitzer Rundschau schrieb:


Pilgertour 06.05.10


Die Hölle liegt kurz vor Schlieben
von svenbock


Kurze Pause im Wald bei Schwarzenburg. Dort goss es schon wie aus Eimern.
Wäre die vierte Etappe die erste gewesen, hätte diese Pilgertour für uns Journalisten ein jähes Ende gefunden. Auf der 22 Kilometer-Strecke von Walddrehna nach Schlieben gehen wir an unsere Grenzen und die sind nicht dort, wo wir sie vermutet hätten. Und trotzdem fanden wir die Kraft, um unsere 10 Thesen für diese Pilgertour zu formulieren:

1.Nach Regen folgt Sonnenschein – Ein Spruch, der sich zumindest für den Donnerstag als kompletter Unsinn erweist. Es regnet den ganzen Tag beinahe ohne Pause, dazu weht ein eisiger Wind, der uns die Laune verdirbt und Kräfte raubt. Es ist die Hölle.
2.Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung – Erzählen sie das mal jemandem, dem der Regen die Jacke in Strömen hinunterläuft und die Hose klitschnass am Hintern klebt.
3.Pilgern steckt an – Von unseren Erzählungen animiert, wächst unsere Pilgergruppe am Vorabend zur Etappe nach Schlieben auf das Doppelte. Als es früh in Strömen regnet, ist es aber nur Architekturstudent Thomas Krause, der seine Diplomarbeit einen Tag ruhen lässt und die Ehre von Walddrehna rettet.
4.Einer trage des anderen Last – Bei allem Pech an diesem Tag, haben wir auch Glück. Der Walddrehnaer Gerhard Fasold erklärt sich bereit, am Abend zwei Pilger aus Schlieben wieder zurück nach Walddrehna zu holen und hat dann in seinem Kofferraum Platz für unsere Rucksäcke. So füllen wir für die Wanderung nur einen mit unserer Verpflegung und den trägt jeder mal ein Stück.
5.Wer nicht fragt, bleibt draußen – Der Walddrehnaer Mitpilger Thomas Krause hängt den halben Tag am Mobiltelefon, damit wir einen Blick in die Kirchen der durchwanderten Orte werfen können. Besonders gefällt uns die alte Feldsteinkirche von Proßmarke.
6.Jeder Tag eine neue Herausforderung - Wer schon einmal versucht hat, mit nasskalten Fingern eine Hose zu öffnen, wenn der Morgenkaffee in der Blase drückt, weiß, dass 60 Sekunden Fummelei zur Ewigkeit werden können.
7.Wer ist hier das schwache Geschlecht? – In jedem Pilger-Ratgeber ist zu lesen, dass jeder sein eigenes Tempo hat und auch laufen sollte. Merkwürdig, dass auf unserer Tour oft die Frauen ein paar Meter Vorsprung haben und die beiden männlichen Schreiberlinge die Gruppe „nach hinten absichern“.
8.Gastfreundschaft gibt’s überall – Die wohl schönste Erfahrung der Tour. Allein in Walddrehna wurde die kleine Pilgerschar vom Heimatverein „Am Tor zur Lausitz“ und einem kompletten Chor empfangen. Weltklasse!
9.Pilgern macht süchtig – Tag für Tag wollte Kindergärtnerin Ramona Jacobick aus Fehrow entscheiden, ob sie weiterpilgert. Mit diesem Vorsatz startete sie am Freitag vergangener Woche in Frankfurt (Oder) und ist immer noch dabei…
10.Einer geht noch – Stimmt nicht immer: Nach vier Stunden, getrieben von Regen und eisigem Wind ging bei uns nichts mehr. So legen wir ein paar Kilometer bis Schlieben motorisiert zurück. Kerkeling ist auch mal mit dem Bus gefahren…

weitere Bilder der Strecke Walddrehna - Schlieben

2010 Mai 5 „Geburtshelfer“ pilgern nach Walddrehna

die Lausitzer Rundschau schrieb:

Pilgertour 05.05.10 

„Geburtshelfer“ pilgern nach Walddrehna
von svenbock



An der Pilgerei muss doch tatsächlich etwas Übersinnliches haften. Just in der Nacht, als die Pilgergruppe sich in ihrer Unterkunft in Zöllmersdorf vor den Toren Luckaus von den Strapazen erholt, wird in dem Urlaubshof neues Leben geboren. Als wir Pilger am Mittwochmorgen die gastliche Herberge verlassen, macht ein noch namenloses Hengstfohlen seine ersten unsicheren Schritte auf der Koppel. Lissa Thiel vom Urlaubs- und Pferdehof ist noch etwas in Sorge wegen der frischen Islandpferde-Mama „Thorun“, „aber die Tierärztin hat gemeint, dass sie bald wieder auf die Beine kommt“.

Derart ermuntert starten wir unseren dritten Pilgertag in Luckau. Schlappe 17 Kilometer liegen vor unseren Sohlen. Ein Lacher nach den insgesamt 50 der beiden vorangegangenen Etappen. Doch der Start verzögert sich etwas. Ohne die beeindruckende St. Nikolai Kirche mit ihrer geheimnisvollen Doppelwendeltreppe aus dem 17. Jahrhundert zu besichtigen, wollen wir Luckau nicht verlassen. Mit 45 Minuten Verspätung machen wir uns zu viert kurz vor elf über Wittmansdorf auf den Weg. Die Sonne scheint, der Weg liegt romantisch zwischen blühenden Rapsfeldern, die Füße haben sich gut erholt – ein perfekter Pilgertag nimmt seinen Lauf. Wir gehen ungewöhnlich still daher. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Pilgervorbild Hape Kerkeling prophezeit in seinem Buch, dass jeder Wanderer auf dem Jakobsweg mindestens einmal in Tränen ausbricht. Trotz aller Quälerei in den vergangenen Tagen sind die bei uns noch nicht gekullert, obwohl wir ein paar Mal kurz davor waren. Auch auf eine wie auch immer geartete Erleuchtung warten wir bisher vergebens, haben aber trotzdem einiges über uns und vor allem unsere Körper gelernt: Auch wenn man denkt, nix geht mehr, sind immer noch ein paar Kilometerchen drin. Und: Die erholsamen und heilenden Kräfte einer durchschlafenen Nacht grenzen schon an ein kleines Wunder.

An diesem dritten Tag haben wir erstmals so richtig Lust und Gelegenheit, auf die Natur und die Ortschaften auf unserem Weg zu achten. Die Pilger scheinen mittlerweile bekannt zu sein in der Niederlausitz. Wir werden gegrüßt, über Gartenzäune und Tore schallt uns öfters ein „Gute Reise“ nach.

Auch dieser Tag geht nicht ohne Überraschung vorüber. Als wir uns gegen 13 Uhr nahe Gehren zur Mittagspause eine sonnenbeschienene Wiese ausgesucht haben, kommt ein Auto vorbei und Thomas Krause springt heraus. Der Architekturstudent und Hobby-Heimatforscher aus Walddrehna hat mit zwei Mitgliedern des Vereines „Am Tor zur Lausitz“ auf die Pilger gewartet und ein paar Meter weiter ein Picknick mit Kaffee und Kuchen auf eine Anhöhe aufgebaut. Verständlich, dass wir eine derartig verlockende Einladung nicht ausschlagen. Zudem gibt es von Thomas gleich noch eine Lektion Heimatkunde mit: Er erzählt uns von Herzog Gero und dem slawischen Stamm der Lusitzi. Der Hobby-Historiker: „Ich will nach meinem Architektur-Diplom hier in der Region mal im Bereich Denkmalschutz arbeiten.“ Da kann er sein Wissen sicher gut gebrauchen.

Doch damit der Wohltaten für die Pilgergruppe noch nicht genug: Am Mittwochabend fand für die Durchwandernden in der Walddrehnaer Kirche noch ein Orgelkonzert, ein kleines Ständchen durch den örtlichen Chor und ein zünftiges Grillfest statt. So kann es weitergehen…

Mehr Bilder von der 3. Etappe gibt es jetzt endlich hier!

http://www.lr-online.de/mediacenter/bilder/bilddetail/cme131347,1635325.html



Thomas Krause, Edith Kühne und Gerhard Fasold (v.r.) bewirten die Pilger am Waldrand.

05. und 06. Mai 2010 Pilgernd durch Walddrehna

auf den Spuren der Jakobspilger in Brandenburg

Das Projekt „Jakobswege östlich und westlich der Oder“ lädt alle Brandenburger ein, zwischen dem 30. April und 10. Mai ein Stück des Jakobsweges nach Santiago de Compostela zu pilgern.


In diesem Jahr wird in Santiago de Compostela, dem Zielort der Jakobspilger, ein „Heiliges Jahr“ gefeiert. Auf dem weit verzweigten Wegenetz werden aus ganz Europa tausende Menschen ans Grab des heiligen Jakobus pilgern. Die Initiative „Europa Compostela 2010“ der französischen Jakobusvereinigung veranstaltet anlässlichen dieses Ereignisses eine Sternwanderung ans Grab des Heiligen. Gleich einem Staffellauf werden Pilger von verschiedenen Startpunkten in Europa in Richtung Nordspanien aufbrechen. Dabei werden ein „Goldenes Buch“ für die Menschen auf dem Weg und ein Pilgerstab von einem Jakobspilger zum nächsten weitergereicht, so dass eine europäische Menschenkette entsteht.

In Frankfurt (Oder) werden am 30. April 2010, im Rahmen des Projektes „Europa Compostela 2010“, zwei von sieben deutschlandweiten Pilgergruppen in Richtung Santiago de Compostela starten. Eine der beiden Gruppen wird in südlicher Richtung den historischen Weg der Jakobspilger über Lübben, Luckau, Herzberg und Torgau nach Leipzig pilgern.

Am 05. Mai 2010 startet in Luckau die Tagesetappe, die durch die Ortsteile der Gemeinde Heideblick Langengrassau, Waltersdorf und Gehren verläuft bis sie ihr Tagesziel Walddrehna erreicht. Höhepunkte dieser Etappe sind die alten Zeugnisse dieser einst bedeutenden Handelsroute wie das Sühnekreuz in Waltersdorf, die „Alte Schänke“ in Gehren und der Königsstein in Walddrehna sowie die Dorfkirchen Langengrassau, Waltersdorf und Walddrehna. Am Abend werden die Pilger in Walddrehna durch ein kleines Konzert des Walddrehnaer Chores empfangen und ein Führung informiert über die Geschichte des Gotteshauses.
Am 06. Mai 2010 startet dann in Walddrehna die nächste Tagesetappe nach Schlieben durch die Rochauer Heide, passiert wird das Heideblickdorf Schwarzenburg und erreicht dann mit Proßmarke das Elbe-Elsterland.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Projekt „Europa Compostela 2010“ teilzunehmen! Sie können eine oder mehrere Tagesetappen Ihrer Wahl mitpilgern, an den Veranstaltungen teilnehmen oder diese mitorganisieren.

Alle Etappen von Frankfurt (Oder) bis Leipzig werden durch das Projekt „Jakobswege östlich und westlich der Oder“ der Europa-Universität Viadrina organisiert. Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Anmeldung und Kontaktaufnahme finden Sie auf der Projektseite: www.jakobswege-viadrina.de
Informationen zu den Tagesetappen „Luckau“ und „Walddrehna“ erhalten Sie bei der Gemeinde Heideblick (www.heideblick.de) und beim Verein „Am Tor zur Lausitz e.V.“ (www.am-tor-zur-lausitz.de oder www.walddrehna.de)

Kontakt:
Projekt Jakobswege östlich und westlich der Oder
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Ansprechpartnerin: Lara Buschmann (Projektloordination)
Email: jakobswege@euv-frankfurt-o.de
Webseite: www.jakobswege-viadrina.de


Heiligenfigur "Jakobus der Ältere"